The Beauty of Circular Economy

38,5 Kg – das ist unser durchschnittlicher Verbrauch an Plastikverpackung pro Jahr in Deutschland [1].

In Deutschland, genau wie in vielen anderen Gesellschaften, hat sich über die letzten Jahrzehnte eine Wegwerfmentalität entwickelt. Es scheint naheliegender, Dinge einfach wegzuschmeißen, anstatt sie zu reparieren oder wiederzuverwenden. Mittlerweile sind wir an einem Punkt angekommen, an dem Wegschauen nicht mehr funktioniert. Die Bilder von Müllbergen und mit Plastik überschwemmten Ozeanen sind allgegenwärtig und der Handlungsbedarf offenkundig. Einen wesentlichen Anteil an dem globalen Müllproblem trägt unser inflationärer Gebrauch von Plastik. Von einem hochgepriesenen Wunderstoff hat sich das Material innerhalb von rund 100 Jahren zu einer Belastung für den gesamten Planeten entwickelt.

Wurden in den 1950er Jahren knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert sind es heute fast 400 Millionen Tonnen [2]. 

Kein Wunder – denn Plastik ist billig und praktisch überall einsetzbar. Einwegverpackungen sind selbstverständliche Begleiter unseres Alltags geworden. Über Jahrzehnte wurde weder der durch die Herstellung verursachte Ressourcenverbrauch, noch die Entsorgung von Plastik kritisch hinterfragt.   

So sehr wir uns auch bemühen, unseren Plastikmüll zu trennen, ein großer Teil des von uns verursachten Plastikmülls kann und wird nicht recycelt werden. Vieles davon landet im Meer oder verschmutzt die Landschaft. Im Jahr 2020 trieben Schätzungen zufolge 80 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen, jährlich kommen bis zu 12 Millionen Tonnen hinzu [3].   

Was tun?

Wir möchten Euch heute das Thema circular economy vorstellen, ein Wirtschaftsmodell, das Antworten hat auf unser drängendes Müllproblem.   

Der Beitrag legt einen Schwerpunkt auf das Thema Verpackung – weil es die Mission von minimals ist, Einwegverpackungen aus Deiner Beauty-Routine zu verbannen und weil Verpackungen einen Riesenanteil unseres täglichen Mülls ausmachen.   

Was ist circular economy?   

Circular economy, im deutschen auch: Kreislaufwirtschaft, „ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert“ [4].

In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seines Lebenszyklus erreicht hat, verbleibt das Material so weit wie möglich in der Wirtschaft, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren.   

Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zur bisher vorherrschenden, linear organisierten Wirtschaft, besser gesagt: der Wegwerfwirtschaft, einer Einbahnstraße aus Produktion => (einmaliger) Verwendung => Entsorgung. 

Sowohl auf EU als auch auf nationaler Ebene haben die Gesetzgeber endlich den Handlungsbedarf erkannt und entsprechende Gesetze erlassen, die den Weg von der linearen Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft ebnen sollen. In Deutschland ist dies im Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) umgesetzt.  Ziel ist eine verstärkte Förderung der Kreislaufwirtschaft durch Vermeidung und vor allem durch das verstärkte Recycling von Abfällen. Die Bundesregierung hat der Kreislaufwirtschaft in ihrem Koalitionsvertrag einen eigenen Passus gewidmet, wonach die gesetzlichen Rahmenbedingungen angezogen werden sollen. Die Rede ist von einer „Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie“ auf deren Grundlage sich die Bundesregierung für EU-einheitliche Standards einsetzen möchte [5].  Wir sind gespannt auf die Umsetzung! 

Wechseln wir einmal von der theoretischen Betrachtungsweise zu einer philosophischen: Bei circular economy geht es um Wertschätzung und Respekt.  Hinter jedem Produkt, das wir konsumieren, steckt die Arbeit von Menschen und ein Produktionsprozess, der den Verbrauch von Ressourcen mit sich bringt. Dieses Bewusstsein scheint uns verloren gegangen zu sein, insbesondere, wenn es um Verpackungen geht. Sie sind ein notwendiges Übel, das zumeist gar keine Wertschätzung erfährt, sondern nach kürzester Zeit im Müll landet. Dabei können wir gerade bei der Verpackung wesentliche Aspekte der circular economy umsetzen: Wiederverwendung und Recycling. Diese beiden Aspekte wollen wir hier einmal näher betrachten:

1. Wiederverwendung

Die Wiederverwendung spielt eine Schlüsselrolle bei der Vermeidung von Verpackungsmüll. Rechnen wir einmal hoch, wie viele Verpackungen wir täglich verbrauchen, ließen sich durch die mehrmalige Verwendung hunderte Verpackungen einsparen. In manchen Bereichen des Alltags ist es für uns bereits selbstverständlich, Verpackungen wieder zu verwenden, so zum Beispiel bei Wasserflaschen oder Kaffeebechern. In anderen Bereichen gibt es hingegen noch kaum Anbieter von wiederverwendbaren Lösungen – wie zum Beispiel im Beauty- Sektor. Wenn man sich überlegt, wie viele Flaschen Shampoo, Seife und Lotionen man pro Jahr verbraucht, dann liegt es doch nahe, auch in diesem Bereich auf wiederverwendbare Verpackungen umzusteigen.   

Und damit kennst Du jetzt auch den Grund, warum wir minimals gegründet haben: Wir waren selbst auf der Suche nach plastikfreier Kosmetik und haben festgestellt, dass es in der Beauty-Industrie praktisch keine Alternativen zu Einwegverpackungen gibt. Daraufhin haben wir beschlossen, es selbst in die Hand zu nehmen und eine Marke für natürliche, vegane Refill-Kosmetik geschaffen.

Wichtig für die Wiederverwendung sind außer der Materialwahl die bereits angesprochenen Aspekte Wertschätzung und Respekt: Einen Behälter, den ich wiederverwenden möchte, muss ich pfleglicher behandeln als einen Einwegbehälter. Bei der Wiederbefüllung von Lebensmitteln und Kosmetik spielt dies eine besondere Rolle, denn hier geht es nicht nur darum, dass der Behälter möglichst lange schön aussehen soll, sondern auch darum, Verunreinigungen von Lebensmitteln oder Kosmetika zu verhindern. Die richtige Pflege ist weder kompliziert noch kostet sie viel Zeit – es bedarf lediglich einer kleinen Umstellung in unserer Alltagsroutine.

2. Recycling

Irgendwann, nach hoffentlich vielen Refills, erreicht jede Verpackung das Ende ihres Lebenszyklus. In der linearen Wirtschaft ist an dieser Stelle Schluss: die Verpackung landet auf der Mülldeponie und wird verbrannt. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, den Müll durch Recycling wieder nutzbar zu machen und so dem Wirtschaftskreislauf wieder zuzuführen.

Ob ein ressourcenschonendes Recycling möglich ist, hängt zum einen von dem Material selbst ab, zum anderen davon, ob eine geeignete Recycling-Infrastruktur vorhanden ist. Und natürlich von uns VerbraucherInnen: Wir haben die Wahl, welches Verpackungsmaterial wir kaufen oder lieber vermeiden und wir sind dafür verantwortlich, unseren Müll sauber zu trennen. In einem der nächsten Blogposts wirst Du erfahren, was Du zuhause tun kannst, um die Recyclingquoten zu steigern.

Grundsätzlich gilt, dass Materialmixe schwer zu recyceln sind. Dies ist beispielsweise ein häufiges Problem beim Kunststoffmüll, bei dem oft verschiedene Plastiksorten durchmischt sind. In diesem Fall kommt es zum Downcycling: Hochwertiges reines PET kann dann beispielsweise nur noch zu niederwertigen Polyester recycelt werden, die bruchanfälliger sind. Sie können zwar noch für Textilien oder Folien verarbeitet werden, sind aber meist kein weiteres Mal mehr recyclebar.

Werfen wir mal einen genaueren Blick auf Aluminium, das Material, aus dem unsere wiederverwendbaren minimals- Flaschen sind:

  • Aluminium hat einen unschlagbaren Recycling-Vorteil: es kann ohne Wertverlust beliebig oft recycelt werden. Hinzu kommt, dass sich durch das Recycling der hohe Energieaufwand, der für die Gewinnung von Primäraluminium erforderlich ist, relativiert. Denn für das Recycling von Aluminium wird nur 5% der Energie benötigt, die zur Herstellung von Primäraluminium benötigt wird. 
  • Noch ein Grund, weshalb wir uns für dieses MAterial entschieden haben, ist die edle Optik. Denn neben allen Pluspunkten in Sachen Nachhaltigkeit, die das Refill-Konzept mit sich bringt, bietet es auch die Möglichkeit, endlich die hässliche Plastikflaschensammlung durch stilvolle Behälter zu ersetzen, die das Badezimmer aufwerten, anstatt es zu vermüllen.

Wie wir bei minimals circular economy leben

 Wir bei minimals sind davon überzeugt, dass circular economy die Lösung für unser globales Müllproblem ist. Und deshalb schreiben wir nicht nur darüber, sondern leben circular economy auch:

Use-Clean-Refill concept. Circular economy as a way of reducing plastic pollution

Wiederverwendung ist das Herzstück von minimals!

Das Thema Wiederverwendung setzen wir nicht nur mit unseren minimals  Flaschen, sondern durchgängig in unserem Refill-Konzept um:

  • Unsere gesamte Produktions- und Lieferkette ist so organisiert, dass alle Behälter, in die minimals Kosmetik abgefüllt und aufbewahrt wird, wieder verwendet werden. Wir haben einen zero-waste – Kreislauf geschaffen, mit dem wir Einwegverpackungen von der Produktion bis in Deine minimals Flasche vermeiden.
  • Natürlich sind auch alle Accessoires, die Du bei minimals bekommst, wiederverwendbar, zum Beispiel unsere Reinigungsbrüsten und Pouches.
  • Wir verzichten in unserem Shop auf Einweg-Einkaufstaschen und jegliche Einwegverpackung [7]. 

Um unseren Footprint so klein wie möglich zu halten, setzen wir bei minimals alles daran, unseren Materialbedarf zu 100% aus bereits vorhandenem Material zu decken. Hierfür übernehmen wir Verantwortung zum einen bei der Materialauswahl für die Produktion unserer Flaschen, indem wir ausschließlich recyceltes Aluminium verwenden. Zum anderen sorgen wir dafür, dass unsere Flaschen am Ende ihres Lebenszyklus zu 100% wieder in den Aluminiumkreislauf zurückgeführt werden, indem wir sie auf einem zertifizierten Wertstoffhof entsorgen. Abgesehen von unseren wiederverwendbaren Flaschen legen wir auch bei den sonst von uns verwendeten Materialen großen Wert auf Ressourcenschonung. Die Materialien sind recycelbar und die Verarbeitung unserer Produkte ist von hoher Qualität, um einen möglichst langen Lebenszyklus zu erreichen.

Hast Du Fragen oder Feedback zu diesem Post? Schreibe uns an info@minimals. Wir freuen uns auf Post von Dir! 

 

1. Plastikatlas 2019 der Heinrich-Böll-Stiftung

2. https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html

3. WWF- Plastikmüll im Meer – die wichtigsten Antworten, Stand 5.1.2020

4.https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/economy/20151201STO05603/kreislaufwirtschaft-definition-und-vorteile

5. Koalitionsvertrag 2021— 2025 Zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Bündnis 90 / DIE Grünen und den Freien Demokraten (FDP), S. 33

6. https://gvmonline.de/files/recycling/Recycling_2020_Zusammenfassung_Ergebnisse.pdf

7. Einzige Ausnahme sind unsere Pakete bei Bestellungen aus dem Online-Shop. Hierfür verwenden wir Kartons aus recycelter Pappe.